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Ergebnisse der Mitgliederversammlung des LSB Thüringen e.V.

Pressemitteilung des Landessportbundes Thüringen e.V.

 

Mit einem Plus an Vereinsmitgliedern, einer weiteren intensiven Diskussion mit der Politik und einer anstehenden Strukturreform der Führungsgremien besiegelte der Landes- sportbund Thüringen am Samstag, 18. November, in seiner Mitgliederversammlung das Sportjahr 2017. Die 101 anwesenden Delegierten von Kreis- und Stadtsportbünden, Sportfachverbänden sowie Anschlussorganisationen beschlossen in der Landessportschule Bad Blankenburg unter anderem die Aufnahme der Stiftung Thüringer Sporthilfe als Anschlussorganisation. Zudem unterschrieb der Thüringer Feuerwehr-Verband eine Kooperation mit dem organisierten Sport, der Turnverband erhielt das Präventionssiegel „Sportverein aktiv im Kinderschutz“.

 

„Es gibt keine Stadt bzw. kaum eine Gemeinde in Thüringen, in denen kein Sportverein existiert“, mit diesen Worten eröffnete Präsident Peter Gösel die diesjährige Rückschau und unter-strich damit gegenüber dem anwesenden Sportminister Helmut Holter die „hohe gesellschaftliche Wichtigkeit des Sports“. Der Landessportbund Thüringen verzeichnet erstmals seit sechs Jahren wieder mehr als 370.000 Mitgliedschaften. 370.579 Mitglieder in 3.424 Thüringer Sportvereinen markieren zugleich den zweithöchsten Wert dieser Statistik seit der Gründung des Landessportbundes im Jahr 1990 und ein Plus von 1.109 Mitgliedern gegenüber dem Vorjahr.


Dauerthema Sportfördergesetz noch nicht beendet
Um all diesen Aktiven eine Basis zum Sporttreiben zu bieten, setzt sich der LSB inzwischen seit über zwei Jahren für ein neues Sportfördergesetz als „Voraussetzung für die weitere Entwicklung des organsierten Sports“ ein. Die Änderungen sollten längst verabschiedet sein – doch eine zeitnahe Einigung mit der Politik steht aus. Die Regelungen des 1994 beschlossenen Thüringer Sportfördergesetzes, vor allem im Bereich der unentgeltlichen Nutzung von Sportstätten öffentlicher Träger, wurden im Verlauf der letzten Jahre zunehmend aufgeweicht. Der LSB selbst hatte Vorschläge für Anpassungen und Neuregelungen unterbreitet. Schließlich müssen inzwischen 40 Prozent der Vereine Gebühren und Entgelte entrichten. Doch seit einer Anhörung im Landtag im Juni gibt es noch immer keine Verabschiedung des Gesetzes – Ablehnung hingegen kommt vom Thüringer Städte- und Gemeindebund. „Das passt nicht in das Bild einer sportfreundlichen Kommune oder eines sportfreundlichen Landkreises“, appellierte Gösel nochmals an die Politik und hofft auf eine zeitnahe Verabschiedung des Gesetzes, das „dem Anspruch eines Bundeslandes, welches sich auch gern als Sportland Thüringen bezeichnet, gerecht wird“. Unterstützung dafür versprach der Sportminister. So ist Helmut Holter nach 100 Tagen im Amt vor allem „die Stärkung des Breitensports als Basis und die Erhöhung der finanziellen Investitionen“ ein Anliegen.


Basis für Leistungs- und Breitensport verbessern
Zum Sportland Thüringen gehören auch leistungssportliche Medaillen. Bei den Olympischen Winterspielen im Februar 2018 in Pyeongchang rechnet der LSB mit „15 Athleten plus x aus Thüringer Vereinen“. Bei diesen Zahlen gab Gösel zu bedenken, „dass wir nicht umhin kommen eine rückläufige Entwicklung festzustellen“. Um die Situation zu verbessern, steht auch die Talentsuche und deren Förderung im Fokus, die oftmals in der Schule beginnt. Daher unterstützt der LSB den Thüringer Sportlehrerverband für dessen Konzepte, um wieder „guten Sportunterricht, vielfältige Sportangebote in der Schule und engagierte gut ausgebildete Sportlehrer“ an den Thüringer Schulen zu haben. Der Altersdurchschnitt der Sportlehrer liegt bei über 55 Jahren, „steigende Krankenstände der Lehrerschaft und fehlendes Fachpersonal betrachten wir mit großer Sorge“. Eine Aufgabe für 2018 ist daher das Ansprechen dieser Probleme beim Thüringer Bildungs- und Sportminister, auch um weiterhin einen unumgänglichen Beitrag für die gesundheitliche Entwicklung von Kindern zu leisten. Eine erste Reaktion gab es direkt von Holter, der sich vorstellen kann, „dass auch Übungsleiter und Trainer als Seiteneinsteiger als Sportlehrer tätig sein könnten“. Hierzu will er mit dem Sport das Gespräch führen.


Neue Struktur der LSB-Führung
Um eine erfolgreiche Zukunft ging es auch beim Beschluss der Delegierten für eine Änderung der LSB-Satzung. Wirksam werden die Änderungen der Führungsstruktur und Neuregelungen zu den Gremien des Landes- sportbundes zum 10. Landessporttag im November 2018. Dann stehen umfangreiche Neuwahlen an. Fest steht, dass es nach 24 Jahren einen Wechsel an der Spitze des LSB-Präsidiums geben wird. So wird Peter Gösel sein Ehrenamt abgeben, auch der Hauptgeschäftsführer Rolf Beilschmidt beendet nach 18 Jahren seine berufliche Tätigkeit im LSB. „Um den organisierten Vereins– und Verbandssport auf veränderte gesellschaftlichen Rahmenbedingungen einzustellen, ist diese Anpassung der Führungsstruktur notwendig“, so Gösel. Erstmalig wird es dann einen hauptamtlichen Vorstand anstatt eines ehrenamtlichen Präsidiums geben, das Präsidium besteht nur noch aus neun Mitgliedern mit übergreifenden Aufgaben. Die für drei Jahre von der Mitgliederversammlung gewählten Mitglieder übernehmen vor allem repräsentative Aufgaben als sportpolitische Vertretung des LSB gegenüber dem Freistaat und treffen Entscheidungen zur strategischen Ausrichtung. Der Vorstand, bestehend aus einem Hauptgeschäftsführer und maximal zwei Geschäftsführern, wird vom Präsidium für jeweils fünf Jahre berufen und übernimmt die Führung der Geschäfte. Bei der „gängigen und flexibleren“ Struktur geht es auch darum, um das Ehrenamt von Haftungsrisiken zu entlasten.


Neue Anschlussorganisation und Kooperation mit der Feuerwehr
Beschlossen wurde zudem die Aufnahme der Stiftung Thüringer Sporthilfe als Anschlussorganisation. Diese fördert und unterstützt seit 1997 Nachwuchs- und Spitzenathleten als ergänzendes Element der Thüringer Sportförderung im Leistungssportsystem. Unterschrieben haben die zwei größten gesellschaftlichen Organisationen in Thüringen eine Kooperation. So wollen der Landessportbund und der Thüringer Feuerwehr-Verband zu- sammenarbeiten, wenn es um Konzepte für das Ehrenamt, das Ablegen des Deutschen Sportabzeichens oder die Fortbildung von couragierten Beratern geht. Diese ehrenamtlichen Berater sollen in Konfliktsituationen, bei diskriminierenden Äußerungen oder undemokratischen Verhaltensweisen in Sportvereinen sowie bei der Frei- willigen Feuerwehr unterstützend und couragiert eingreifen können.

 

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Veröffentlichung

Mo, 20. November 2017

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