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Stellungsnahme des KSB Eisenach zum vollkommenen Lockdown

Liebe Sportlerinnen und Sportler,


mit einem Kopfschütteln haben auch der Kreissportbund Eisenach e.V. und sein Präsidium in den letzten Stunden nach Berlin geschaut. Wir wollen das Virus nicht verleugnen und wir unterschätzen auch nicht das Risiko, aber wir positionieren uns klar gegen einen geplanten völligen Lockdown im Sport. Warum? Weil unsere Sportlerinnen, Sportler, Übungsleiterinnen, Übungsleiter, Funktionäre und ehrenamtlich im Sport engagierten mit einem unermüdlichen Einsatz, bis ins kleinste Detail aus-gearbeiteten und umgesetzten Hygiene- und Infektionsschutzkonzepten und einer außerordentli-chen Disziplin gezeigt haben, dass die „Infektionsherde“ von denen immer gesprochen wird nicht aus dem Sport heraus entstehen. Ein ganz klares Argument, was auch von seitens des Deutsch Olympischen Sportbunds (DOSB) angebracht wird.
„Leider berücksichtigt der generelle Lockdown nicht die vielfältigen erfolgreichen Aktivitäten des Sports, der durch ein hohes Maß an Disziplin und mit der konsequenten Umsetzung von Hygiene-Konzepten erreicht hat, dass der Sport nachweislich kein Infektionstreiber ist“, so DOSB-Präsident Alfons Hörmann.

 

Wie enorm wichtig, welche Möglichkeiten des Ausgleichs und welche Bedeutung der Sport für die Bevölkerung hat scheint der Menschheit nicht bewusst zu sein. Was spricht gegen die Ausübung von sportlichen Aktivitäten in kleinen, festen Gruppen, aus der eine lückenlose Kontaktverfolgung möglich ist und dies auch in vollem Umfang von den dafür festgelegten Personen vorgenommen wird? Maßnahmen wie Einschränkungen bzw. die völlige Einstellung des Wettkampfbetriebs finden auch von unserer Seite gewissen Zuspruch da das Risiko durch die Vermischung mit anderen Sport-lern aus verschieden Kreisen und Gebieten einfach zu hoch ist. Jedoch den gesamten Vereins- und Mannschaftssport sowohl im Freien als auch in geschlossenen Sportstätten, wo in festen Personen-gruppen trainiert wird, einzuschränken und gar zu verbieten, das halten wir für völlig unnötig und übertrieben.
Wolfgang Ruf, Studiengangsleiter Soziale Arbeit und Sport an der Deutschen Hochschule für Ge-sundheit und Sport, mahnte im Vorfeld der Bund-Länder-Konferenz im Gespräch mit dem rbb genau dies: "Man sollte die öffentlichen Sportplätze so lange wie möglich unter Einhaltung der Hygiene-Maßnahmen geöffnet lassen, um den Zugang zu Bewegungsangeboten möglichst lange aufrecht zu erhalten."

 

Unsere Sportlerinnen und Sportler halten sich seit den Lockerungsmaßnahmen diszipliniert an die vorgegeben Regelungen und Verordnungen, Sportstätten wurden für viel Geld von den Vereinen, Kreisen und Kommunen mit allen notwendigen Utensilien zur Einhaltung der dringend notwenigen Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen ausgestattet. Vereinsvorstände und ihre Mitglieder ha-ben viele Stunden und auch Tage damit verbracht ausführliche Konzepte zu erarbeiten um ihren Mitgliedern zumindest eine Möglichkeit zu bieten, wieder in den Trainingsbetrieb einzusteigen. Und? Es hat funktioniert. In unseren Sportvereinen und deren Trainingsgruppen hat es diese Massenin-fektionen nicht gegeben, weil auch die Mitglieder mit einer ausnahmslosen Disziplin dem ganzen Thema gegenüber stehen.

 

Auch im Bereich Aus- und Fortbildung im Sport wurden Möglichkeiten gefunden, dass Bildungsver-anstaltungen stattfinden konnten, auch in Zusammenarbeit mit örtlichen Partnern wie Fitnessstudios oder Einrichtungen für den Reha- und Präventionssport. Gruppengrößen wurden verkleinert, Sport-angebote nach draußen verlegt, umfangreiche Hygienemaßnahmen umgesetzt, Abstände eingehal-ten – viele Maßnahmen die gezeigt haben, dass es funktioniert. Auch auf politischer Ebene gibt es enorme Zweifel an dem geplanten vollkommenen Lockdown der Bundesregierung. Es wird nicht verleugnet, dass es diese Infektionsherde gibt, aber es wird auch dort nicht zu aller erst angesetzt.
„Wir haben aber Infektionsherde, wobei ich mich dann frage, warum dort nicht angesetzt wird. Wa-rum dürfen immer noch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Alten- und Pflegeheimen ungetestet in die Einrichtungen? Warum werden dort keine FFP2-Masken verteilt, die die dortigen Bewohnerinnen und Bewohner schützen? Warum werden nicht mehr Busse und Bahnen eingesetzt? Das ist ja ge-radezu ein Hort des Infektionsgeschehens, wenn die Menschen morgens zur Arbeit fahren müssen und dicht gedrängt in Straßenbahnen, in U-Bahnen, in Bussen sind. Warum werden die Schulbusse nicht ausgeweitet, weil dort die Kinder dicht gedrängt sind? Das sind Fragen, wo man wirklich eine
Infektionsbekämpfung machen kann“, führt FDP-Politiker Wolfgang Kubicki in seinem Interview mit „Deutschlandfunk“ aus.

 

Ja, vielerorts ist die Lage ernst und das bestreiten wir auch nicht, aber diejenigen, die in den letzten Wochen und Monaten gekämpft, Verantwortung übernommen und mit äußerster Disziplin gehandelt und gezeigt haben, dass es auch funktionieren kann, diejenigen werden dafür regelrecht bestraft.

 

Wir appellieren an dieser Stelle noch einmal an alle Vereinsmitgliedern ihren Vereinen treu zu blei-ben und diesen auch weiterhin zu unterstützen.

 

Mit sportlichen Grüßen

 

Volker Schrader           Anne Romanowski
Präsident                      Vereinsberaterin

 

Quellen:

https://www.dosb.de/sonderseiten/news/news-detail/news/neue-corona-einschraenkungen

https://www.rbb24.de/politik/thema/2020/coronavirus/beitraege_neu/2020/10/reaktionen-politik-massnahmen-corona-bund-laender-kritik.html

https://www.rbb24.de/sport/thema/2020/coronavirus/beitraege_neu/2020/10/breitensport-corona-massnahmen-auswirkungen.html

https://www.deutschlandfunk.de/vor-dem-corona-gipfel-kubicki-ich-warne-dringend-vor.694.de.html?dram:article_id=486530

 

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Veröffentlichung

Do, 29. Oktober 2020

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